Überarbeitetes Hygienekonzept für den deutschen Profifußball

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat das aktualisierte Hygienekonzept für die neue Saison im deutschen Profifußball veröffentlicht. Das gemeinsame Konzept von DFB und DFL, das sich in der vergangenen Spielzeit beim Restart der Bundesliga, 2. Bundesliga, 3. Liga, FLYERALARM Frauen-Bundesliga und im DFB-Pokal bewährt hatte, ist von der Task Force Sportmedizin/Sonderspielbetrieb umfassend weiterentwickelt und optimiert worden. Es soll mit Beginn der Saison 2020/2021 für alle Profiwettbewerbe im deutschen Fußball zur Anwendung kommen, dies sind im Bereich der DFL die Bundesliga und 2. Bundesliga sowie im Bereich des DFB die 3. Liga, FLYERALARM Frauen-Bundesliga und der DFB-Pokal der Männer und Frauen.

Im Fokus des Hygienekonzepts steht der Arbeitsschutz für die rund um den Spielbetrieb beteiligten Arbeitnehmer*innen – wie zum Beispiel Spieler*innen, Trainer*innen, Betreuer*innen und Medienvertreter*innen. Die enthaltenen Maßnahmen beziehen sich auf die Organisation und Durchführung des Trainings- und Spielbetriebs sowie die Arbeitsabläufe in den Stadien. Ziel der Überarbeitungen durch die Task Force unter Leitung von Nationalmannschaftsarzt Prof. Dr. Tim Meyer war es, auf Grundlage der bisherigen Erkenntnisse verschiedenster Beteiligter mittel- und langfristig praktikable Vorgaben zu entwickeln und bestmögliche medizinische Rahmenbedingungen für die bevorstehende Saison zu gewährleisten.

Das Konzept berücksichtigt die Konkretisierungen der Anforderungen an den Arbeitsschutz gemäß der vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales bekannt gegebenen “SARS-CoV-2-Arbeitsschutzregel”. Die auch für den Fußball zuständige gesetzliche Unfallversicherung VBG sieht das Konzept im Einklang mit der “SARS-CoV-2-Arbeitsschutzregel”. Als Arbeitgeber tragen die Klubs die Verantwortung für die jeweilige Umsetzung der im Konzept festgehaltenen Maßnahmen im Sinne des Arbeitsschutzes.

Die mögliche Wiederzulassung von Zuschauer*innen war und ist kein konkreter Bestandteil des vorliegenden Hygienekonzepts, sondern weitgehend unabhängig davon zu betrachten. Die Verbände und Klubs bearbeiten die Frage, wann und in welchem Umfang die Fans die Spiele wieder live im Stadion verfolgen können, intensiv in einem separaten Prozess, stets in Austausch mit den zuständigen Behörden. Standortabhängig sind hierfür individuelle Lösungen geplant.

DFB-Generalsekretär Dr. Friedrich Curtius sagt: “Das Hygienekonzept von DFB und DFL hat weltweit Beachtung gefunden und dafür gesorgt, dass die vergangene Saison sportlich zu Ende gespielt werden konnte. Darauf baut die nun weiterentwickelte Version auf. Der Gesundheitsschutz steht unverändert an erster Stelle. Wir sind uns im Fußball der großen Verantwortung bewusst und wollen mit gutem Beispiel für den Sport vorangehen. Dies gilt auch bei der Erarbeitung der weiteren Konzepte für eine mögliche Rückkehr der Fans in die Stadien.”

Das vorliegende Hygienekonzept für den Spielbetrieb ist allen Klubs der Profiligen sowie den Teilnehmern des DFB-Pokals aus dem Amateurbereich zugegangen und befindet sich beim DFB aktuell im offiziellen Beschlussverfahren durch das DFB-Präsidium. Neben den Grundlagen zur Durchführung des Sonderspielbetriebs beinhaltet das Konzept unter anderem Vorgaben zur Organisation und Hygiene im Stadion sowie den dortigen Arbeitsabläufen. Vorgesehen sind weiterhin strenge Hygienemaßnahmen, regelmäßige Testungen, permanentes Monitoring und angepasste organisatorische Abläufe im Spiel- und Trainingsbetrieb.

Im Vergleich zu den vorherigen Versionen unterscheidet das aktualisierte Hygienekonzept in drei Pandemiestufen, an denen sich die definierten Maßnahmen orientieren. Das Pandemie-Level “hoch” gilt demnach bereits ab 35 Neuinfektionen wöchentlich pro 100.000 Einwohner, das Pandemie-Level “mittel” bei mindestens fünf Neuinfektionen, das Pandemie-Level “niedrig” unterhalb von fünf Neuinfektionen. Die Abstufung bietet die Möglichkeit zu regionalen Lösungen, die zielgerichtet auf die Gegebenheiten vor Ort eingehen. Zur Bestimmung der Pandemiestufe wird an jedem Standort die Sieben-Tage-Inzidenz im eigenen Landkreis und aller angrenzenden Landkreise bzw. kreisfreien Städte herangezogen. Die Pandemiestufen können sich je nach Region unterscheiden, folglich können auch die zwingend umzusetzenden Hygienemaßnahmen innerhalb einer Spielklasse abhängig von den jeweiligen Standorten differieren.

Umfang und zeitliche Taktung der regelmäßigen Testungen sind ebenfalls von der Pandemiestufe abhängig. Gleiches gilt für die Maximalzahl der zugelassenen Personen im Stadion. Das Stadion ist im Hygienekonzept weiterhin in drei Zonen unterteilt: Stadioninnenraum (Zone 1), Tribünenbereich (Zone 2) und TV-Compound (Zone 3).