Seit kurzem lässt sich in der ZOOM Erlebniswelt Asien eine sehr wertvolle Vogelart beobachten, die in der Natur als ausgestorben gilt. Dabei handelt es sich um Edwardsfasane, die in den Flachlandwäldern Zentral-Vietnams beheimatet waren. Zwei männliche Edwardsfasane aus dem Zoo Görlitz und eine weibliche Henne aus einer Privathaltung haben sich in dem gut 4500 Quadratmeter großen ELE Tropenparadies neben weiteren zahlreichen Vogelarten gut eingelebt.
„Ob es überhaupt noch Edwardsfasane in der Natur gibt, ist nicht sicher“, sagt Nadja Niemann, zoologische Leiterin der ZOOM Erlebniswelt. Die Tierart wurde auf der Roten Liste der Weltnaturschutzorganisation IUCN als „kritisch bedroht und lokal ausgestorben“ eingestuft. Das ist die höchste Gefährdungsstufe und bedeutet, dass Edwardsfasane hoch bedroht und an manchen Orten bereits ausgestorben sind. Der Zoo in Gelsenkirchen versucht nun, sich im Rahmen des Europäischen Zuchtprogramms EEP aktiv an der Zucht von Edwardsfasanen zu beteiligen. Das Ziel ist, eine Reservepopulation aufzubauen. „Wenn diese wunderschönen Fasane nicht in menschlicher Obhut weiter gezüchtet werden, ist diese Art irgendwann nicht mehr zu sehen“, ist sich Nadja Niemann sicher.
In einem ersten Schritt haben sich die Hähne im ELE Tropenparadies eingelebt. Erst ein paar Wochen später stieß dann die Henne auf die Männchen, und darf sich von den beiden Bewerbern einen aussuchen. Sollte sie sich nun mit ihrem Auserwählten gut harmonieren, ist es möglich, dass sie sich verpaaren.
Das Projekt wurde von einem Studenten der Universität Bonn wissenschaftlich begleitet. Im Rahmen seiner Abschlussarbeit hat der Biologiestudent beobachtet, wie die Fasane aufeinandertreffen, wie die Partnerwahl erfolgt, und welche Flächen in der Freiflughalle ihr neues Zuhause werden. Wenn alles gut geht, könnten in Zukunft die ersten Fasanenküken schlüpfen.