DFB-Bundestag ernennt Hannelore Ratzeburg zum Ehrenmitglied

Der 44. Ordentliche DFB-Bundestag in Bonn hat Hannelore Ratzeburg für ihre außerordentlichen Verdienste zum Ehrenmitglied des Deutschen Fußball-Bundes ernannt.

Hannelore Ratzeburg war von Oktober 2007 bis zu ihrem Ausscheiden auf dem 44. Ordentlichen Bundestag als Vizepräsidentin für Frauen- und Mädchenfußball sowie zuletzt auch für Gleichstellung Mitglied des DFB-Präsidiums. Von 1989 bis 2007 war sie Vorsitzende des DFB-Ausschuss für Frauenfußball, seit 1980 prägte sie die Entwicklung auch im internationalen Bereich als Mitglied der UEFA-Kommission für Frauenfußball maßgeblich. Schon 1977 engagierte sie sich im DFB-Spielausschuss, in dem sie bis 2007 mitwirkte. In den DFB-Vorstand wurde sie 1995 gewählt, zudem bekleidete sie in ihrem Heimatverband – dem Hamburger Sportbund (HFV) – seit 1972 zahlreiche Ämter. Unter anderem war sie Mitbegründerin des Fachausschusses für Frauen- und Mädchenfußball im HFV.

Ratzeburg ist einer der wichtigsten Figuren in der Entwicklung des Frauenfußballs auf nationaler und internationaler Ebene. Nachdem der DFB die Sportart Frauenfußball 1970 offiziell in seine Satzung aufgenommen hatte, gründete sie nur ein Jahr später die Abteilung Frauenfußball in ihrem Heimatverein West-Eimsbüttel. Sie war dort Spielerin, Vorstandsmitglied, Trainerin und Schiedsrichterin, engagierte sich zudem auf kommunaler und Landesebene, schließlich auch beim DFB.

Hannelore Ratzeburg gilt als Pionierin, die den Weg für zahlreiche Frauen im Fußball mit Beharrlichkeit, Expertise und Mut zielstrebig und unbeirrbar geebnet hat. Als Delegationsleiterin war sie bei zahlreichen Turnieren der Frauen-Nationalmannschaft, aber auch von U-Teams dabei. Sie erlebte den ersten EM-Titel einer deutschen Frauen-Mannschaft 1989 ebenso unmittelbar vor Ort mit wie den historischen erstmaligen Gewinn der Olympischen Goldmedaille in Rio 2016. Dabei war sie stets Antreiberin, Ratgeberin, nimmermüde Kämpferin und wichtige Stimme für Frauen im Fußball. Für ihr Engagement erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem 2009 das Bundesverdienstkreuz.