Poppy

Wann:
21. November 2022 um 20:00
2022-11-21T20:00:00+01:00
2022-11-21T20:15:00+01:00
Wo:
Gloria Theater
Apostelnstraße 11
50667 Köln

Foto: United Talent Agency

Die 27-jährige Sängerin, Songwriterin und Teilzeit-Schauspielerin Moriah Rose Pereira spielt wie selbstverständlich auf der Klaviatur der virtuellen Wahrnehmung. Mit ihrem Alter Ego Poppy kreierte die aus Massachusetts stammende und in Los Angeles lebende Künstlerin eine artifizielle Figur, die stellvertretend nun dazu anhebt, Weltkarriere zu machen. Inspiriert durch die japanische Popkultur und Künstler wie Cyndi Lauper, Elvis Presley oder No Doubt, macht Poppy nicht nur aufregende Musik zwischen Dream-, Synthie- und J-Pop, Rock, Metal sowie Shoegaze, sondern verfolgt auch in Form mehrerer Mini-Serien zwischen Manga-Comic und Real-Video die Etablierung ihrer facettenreichen Kunstfigur Poppy. Nach ihren ersten drei offiziellen Alben „Poppy.Computer“ (2017), „Am I A Girl?“ (2018) und „I Disagree“ (2020) erschien am 24. September 2021 ihr vierter Longplayer „Flux“, der nach dem erstaunlich Metal- und Industrial-lastigen Vorgänger die Rückkehr zu einem mehr Pop- und Rock-orientierten Sound markiert. Live präsentiert Poppy ihr aktuelles Werk zwischen dem 10. und 23. November 2022 in München, Berlin, Hamburg, Köln und Hannover.

Der Grund für Moriah Rose Pereira, sich ihren Online-Androiden Poppy auszudenken, ist ein sehr simpler, wie sie erklärt: „Ich möchte nicht, dass Leute über mich oder mein Alter sprechen; ich möchte, dass sie über das sprechen, was ich mache.“ Ihre Musik und visuelle Darstellung für sich sprechen zu lassen, darum gehe es Poppy. Hierzu richtete sie bereits 2011 einen eigenen YouTube-Kanal ein, den sie seit 2014 regelmäßig mit neuen Videos bestückt. Diese Videos – teils Musikvideo, teils Kurzfilm, dann wieder eine Reihe von kurzen Comic-Impressionen – entstehen in Kooperation mit dem Regisseur Titanic Sinclair, der gemeinsam mit ihr die Figur Poppy immer weiter ausgestaltet. Ihre Videos auf YouTube wurden bis heute knapp 600 Millionen Mal angeklickt, die gesamte Internet-Community weltweit diskutiert über ihren einzigartigen Umgang mit Realität und Virtualität.

All dies geschieht indes vor allem, um die musikalische Karriere der Sängerin und Songwriterin voranzutreiben. 2015 erschien mit „Everybody Wants To Be Poppy“ ihre Debütsingle, gefolgt von dem Hit „Lowlife“, dessen Video allein auf YouTube aktuell über 67 Millionen Klicks zählt. 2016 veröffentlichte Poppy ihre erste EP „Bubblebath“, ehe sie mit Titanic Sinclair ein weiteres eigenartiges musikalisches Experiment startete: Zusammen mit Schlafforschern der Washington University komponierten sie das Ambient-Album „3:36 (Music To Sleep To)“, dessen beruhigende, morphende Sounds tatsächlich vor allem dem Zweck dienen, Schlafprobleme zu beseitigen. Erst nach diesem Ausflug erschien 2017 mit „Poppy.Computer“ ihr offizielles Debütalbum.

Bereits drei Monate später kündigte Poppy an, dass die Aufnahmen zum Nachfolger „Am I A Girl?“ abgeschlossen seien. Wie schon beim ersten Album, ließen sich Poppy und Sinclair klangästhetisch dabei stark vom K- und J-Pop beeinflussen, nahmen die Platte konsequenterweise in Japan auf. Eine ganz neue Ebene erreichte ihre Musik mit dem dritten Album „I Disagree“, das verstärkt auf Prog-Rock und Metal setzte und das New York Magazine dazu veranlasste, sie als „Warhol der YouTube-Ära“ zu bezeichnen. Für die Single-Auskopplung „Blooodmoney“ erhielt sie als erste weibliche Solokünstlerin überhaupt eine Grammy-Nominierung in der Kategorie „Best Metal Performance“. Nach diesem Ausflug in härtere Musik-Gefilde kehrt sie mit dem aktuellen Album „Flux“ zurück zu ihren (dream-)pop- und rockmusikalischen Wurzeln; neue stilistische Elemente finden sich in einigen Songs, die starke Anleihen an den klassischen Punkrock und New Ware des vorigen Jahrhunderts aufweisen. Die geballte Kompetenz der Fachseite Allmusic bescheinigte ihr „einen gewaltigen Schritt nach vorne als Songwriterin und Performern“. Diverse Publikationen – darunter der Boston Globe sowie Kerrang! –
wählten das Album unter die „besten Alben des Jahres“. Zu Recht!

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